Wir haben den Prozess verloren

09.12.2014 00:46

Das Oberverwaltungsgericht wies unsere Beschwerde zurück und kam zu folgendem Beschluss: die korrigierte Anordnung  des Veterinäramtes, Borches auf unseren Kosten in der Tierarztpraxis des Berliner Tierheims vorzustellen und erst dann nach Bedarf einschläfern zu lassen, ist rechtsgemäß und soll sofort befolgt werden.

In der Begründung des Beschlusses steht es so:

- laut der Darstellung des Veterinäramtes leide der Hund Borches dauerhaft und die Besitzerin weigere sich, ihn zu erlösen;  und

- die Besitzerin widerlege diese Tatsachen nicht, also sei es so.

Unserer Anwalt führte dem Gericht zwar das Gegenteil davon meisterhaft vor, weigerte sich aber einige meiner Meinung nach wichtigen Beweise vorzulegen, die dem Gericht das echte Bild von unserer Situation darstellen sollten, wie zum Beispiel:

-   Zeugenaussagen von Freunden und Nachbarn und Videoaufnahmen darüber, wie es Borches tatsächlich ging und wie er von mir gepflegt wurde; und

-  meine Darlegung der rechtswidrigen mangelhaften Vorgehensweise der Amtstierärzte; und

-  eine Auflistung der Lügen in der Anordnung vom Veterinäramt.

Außerdem wurden einige wichtigen Stellungsnahmen von unserer Seite dem Gericht erst verspätet zugeschickt.

Das Gericht ließ sich also von den Schreiben und Erklärungen seitens des Veterinäramts beeinflussen und überzeugen, die die Sache dem Gericht so dramatisch und lügenhaft darstellten, dass ein falscher Eindruck entstand, als ob ich meinen Borches quasi quäle und leiden lasse.

Summa summarum, diesen Prozess haben wir teilweise verloren.

Die Amtstierärzte Frau Dieudonne und Herr Kunath sind jetzt zwar belehrt, dass sie nicht einfach so eine sofortige Einschläferung eines Tieres fordern können. Andererseits sind sie in der gefährlichen Überzeugung geblieben, im Fall Borches Recht zu haben. Sie werden weiter ihr fahrlässiges, blindes und gefährliches Tun treiben, ohne Rücksichtnahme auf die echten Bedürfnisse von Tieren und ihren Besitzern.

Es sei denn, die Amtstierärzte machen wieder ein Fehler.

In der Hoffnung, die beiden Amtstierärzte doch noch stoppen zu können und viele andere Fälle des Amtsmissbrauchs zu verhindern, habe ich einen Beratungstermin mit einem anderen Anwalt vereinbart, der auf dem Gebiet Tierrecht und Strafrecht tätig ist. Mal sehen, ob wir doch noch was unternehmen können. Obwohl unser Borches keinen Schutz mehr braucht, habe ich ein Bedürfnis, ihm zu Liebe an diesem Fall weiter zu arbeiten.

Darüber, was der Anwalt sagt, werde ich berichten.

Liebe Grüße an euch alle, die ihr Borches beschützt und unterstützt habt.